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Melizitose / Waldhonig


Melizitose ("Waldhonig") ist für den Imker eine Herausforderung. Die Waben lassen sich meistens nicht schleudern, der Honig "klebt wie Blei" in den Zellen. Aufgrund von Verdauungsproblemen mangels Reinigungsflügen sollte der Waldhonig nicht den Bienen als Winterfutter überlassen werden (Ausnahme "dunkle Biene") - der Honig muss samt Wabe entweder eingeschmolzen oder umgetragen werden. Berufsmäßige Imker haben teilweise auch spezielle Geräte, mit denen man diesen Honig direkt aus den Waben gewinnen kann (u.a. mittels Wärme), diese Geräte sind für den Hobbyimker allerdings oftmals unerschwinglich. Mit nachfolgendem Verfahren (nach Armin Spürgin) lassen sich die Waben dennoch nutzen und der Honig durch Umtragung gewinnen.

 

Melizitose Honig als feste/stark breiige Masse als Rest nach dem Schleudern der Waben. Oftmals ist dieser Honig deutlich bräunlich gefärbt.

Aufbau der Beute um den Melizitosehonig umtragen zu lassen.

  1. Brutraum (ggfs. mit Absperrgitter)
  2. Honigraum
  3. Leerzarge
  4. Bienenflucht ohne Einsatz (großes Loch), Loch nach "hinten"
  5. Zarge mit tropfnassen Melizitosewaben
  6. Bienenflucht ohne Einsatz (großes Loch), Loch nach "vorne", mit durchsichtiger Abdeckfolie (wichtig)

Vorgehen:

Zuerst müssen die Melizitosewaben entdeckelt werden. Anschliessend gibt man die Waben für ca. 5 Minuten in lauwarmes Wasser (<40 Grad!) oder besprüht diese ausreichend. Nun werden die tropfnassen Waben (nicht ausschütteln) in eine Zarge gehängt. Der Aufbau erfolgt gemäß Bild und obiger Anleitung. Wichtig hierbei ist, dass die Bienenfluchten versetzt sind. Dadurch kann der Großteil des Sonnenlichts nur die Melizitosewabe erreichen. Durch das Sonnenlicht werden die Bienen dazu ermuntert, den Melizitosehonig umzutragen da dies nicht als Teil des Nests angesehen wird. Durch das zusätzliche Wasser in den Waben können die Bienen den Melizitosehonig besser aus den Waben lösen und verflüssigen. Dieser wird anschliessend umgetragen und ist danach in den meisten Fällen schleuderbar. Dies kann nach Bedarf auch wiederholt werden.

Einsicht in die Beute nach Abnahme der oberen Bienenflucht. Hier ist zu sehen, dass das Loch der zweiten Bienenflucht hinten, also versetzt ist.

Ansicht nach Abbau der Zarge mit dem Melizitosehonig.